Donnerstag, 14. April 2016

Zeit für Erwartungen - kurz&gut Andachten für's Radio geschrieben, hier veröffentlicht

Mein erster Blick gilt morgens meinen Kindern. Sie haben ihre ganz eigene Art den Tag zu beginnen. In der Regel sind sie voller positiver Erwartungen. Klar, wenn Französisch auf dem Stundenplan steht, kann schon mal die Stimmung etwas sinken. Aber grundsätzlich sind sie erwartungsfroh gestimmt.
Sie stecken mich damit an. Den Tag mit positiven Erwartungen zu beginnen, ist eine gute Grundhaltung.
Man kann natürlich alle möglichen Erwartungen haben. Da steht das Gespräch mit dem Chef an, die Begegnung mit der Kollegin, die einem quer im Magen liegt. Oder vielleicht der nächste Arztbesuch, dem ich mit leichtem Unbehagen entgegensehe. Doch was nützt es, wenn ich mir all dies in den schillerndsten oder trübesten Farben ausmale? Es bringt mich nicht weiter.
Oft sind es genau diese negativen Erwartungen, die sich dann eben auch erfüllen. Sich selbst erfüllende Prophezeiungen nennt man das dann.
Doch wie kann ich das ändern? Wie kann ich lernen, was meine Kinder selbstverständlich tun: nämlich erwartungsfroh in den Tag, die nächste Begegnung, zum kommenden Arztbesuch gehen?
Die Bibel gibt mir Hilfestellung. In den Psalmen wird immer wieder die Erwartung ausgedrückt, dass Gott hilft. Gott als Tröster, Helfer, Freund, Beschützer. Da betet der Psalmbeter zum Beispiel: „Meine Seele sei stille zu Gott, der mirhilft.“ Oder auch: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mirHilfe? Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“
Sicher sind die Erfahrungen eines Erwachsenen andere als die eines Kindes. Und sicher sind auch die Herausforderungen andere. Aber wir haben auch andere Möglichkeiten, mit diesen Erfahrungen und Herausforderungen umzugehen. Wir können unsere Erwartung steuern. Warum dann nicht von Gott erwarten, dass er hilft, aufrichtet, stärkt, ermutigt?

Es ist die Erfahrung der Psalmbeter, dass die Erwartung an Gott nicht enttäuscht wird.  Warum es also nicht versuchen?

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