Mein erster
Blick gilt morgens meinen Kindern. Sie haben ihre ganz eigene Art den Tag zu
beginnen. In der Regel sind sie voller positiver Erwartungen. Klar, wenn
Französisch auf dem Stundenplan steht, kann schon mal die Stimmung etwas
sinken. Aber grundsätzlich sind sie erwartungsfroh gestimmt.
Sie stecken
mich damit an. Den Tag mit positiven Erwartungen zu beginnen, ist eine gute
Grundhaltung.
Man kann
natürlich alle möglichen Erwartungen haben. Da steht das Gespräch mit dem Chef
an, die Begegnung mit der Kollegin, die einem quer im Magen liegt. Oder
vielleicht der nächste Arztbesuch, dem ich mit leichtem Unbehagen entgegensehe.
Doch was nützt es, wenn ich mir all dies in den schillerndsten oder trübesten
Farben ausmale? Es bringt mich nicht weiter.
Oft sind es
genau diese negativen Erwartungen, die sich dann eben auch erfüllen. Sich
selbst erfüllende Prophezeiungen nennt man das dann.
Doch wie
kann ich das ändern? Wie kann ich lernen, was meine Kinder selbstverständlich
tun: nämlich erwartungsfroh in den Tag, die nächste Begegnung, zum kommenden
Arztbesuch gehen?
Die Bibel
gibt mir Hilfestellung. In den Psalmen wird immer wieder die Erwartung
ausgedrückt, dass Gott hilft. Gott als Tröster, Helfer, Freund, Beschützer. Da
betet der Psalmbeter zum Beispiel: „Meine Seele sei stille zu Gott, der mirhilft.“ Oder auch: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mirHilfe? Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“
Sicher sind
die Erfahrungen eines Erwachsenen andere als die eines Kindes. Und sicher sind
auch die Herausforderungen andere. Aber wir haben auch andere Möglichkeiten,
mit diesen Erfahrungen und Herausforderungen umzugehen. Wir können unsere
Erwartung steuern. Warum dann nicht von Gott erwarten, dass er hilft, aufrichtet,
stärkt, ermutigt?
Es ist die
Erfahrung der Psalmbeter, dass die Erwartung an Gott nicht enttäuscht
wird. Warum es also nicht versuchen?
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