Dienstag, 24. November 2009

so schön, schön war die Zeit

Ich habe tolle Tage hinter mir.
Ja, ich war auch krank, und das war nicht so schön. Aber meine Freundin Kiwi kam und wir hatten eine sehr intensive Zeit, mit viel Reden und auch Schweigen und vor allem Alltag leben. Wenn man einen Freund hat, mit dem so etwas gelingt, kann man sich als reich beschenkt bezeichnen. Und ich bin so reich beschenkt.
Mir ist aufgefallen, dass ich von Bremen noch nicht allzuviel weiß und kenne. Das ist sicher auch kein Wunder, denn ich müsste mir, um das zu ändern, explizit frei nehmen. Also habe ich etwas von der Zeit mit Kiwi genutzt, um ein wenig mehr "Einblick" in Bremen zu bekommen. Wir waren im Schnoor - ein unglaublich schönes Eckchen mitten im Zentrum. Uralte Häuschen, süße Geschäfte. Und die Sonne schien - hin und wieder. Obwohl es den Rest der Zeit regnete und ich den Eindruck hatte, dass es nie wieder hell wird, waren es sechs wundervolle Tage, die ich mit Kiwi verbrachte.

Und ich war in Elstal, auf einem Symposium, einem THEOLOGISCHEN Symposium.
Gerechtigkeit und gute Werke - Überlegungen zur Bedeutung diakonischen Handelns für die Glaubwürdigkeit der Glaubenden, so das Thema dieses Symposiums am Theologischen Seminar. Es war großartig. Sehr gute Vorträge, interessante Aussprachen und ich habe gemerkt, wie sich mein Profil verschärft hat. Wenn DAS nicht ein grandioses Erlebnis ist, dann weiß ich auch nicht. Ich weiß nun, dass ich tatsächlich noch weniger Lutheranerin bin, als ich dachte. Ich hätte nie geglaubt, dass in mir ein kleiner Pietist lebt. Aber so ist es und ich schäme mich nicht dafür - ich bin nur etwas überrascht. Aber vielleicht muss ich darüber noch etwas reflektieren. Auf jeden Fall ist für mich klar, dass mein Glaube an Jesus Christus tätige Wirkung haben muss - auch um glaubwürdig zu sein, vor allem aber, weil es eine notwendige Reaktion ist, wie etwa auf das Einatmen das Ausatmen folgen muss, will ich leben. Tätige Wirkung meint für mich aber keine Frömmigkeitsübungen im klassischen Sinn (von daher also doch keine Pietistin), sondern getreu dem Matthäusevangelium, Kapitel 25 ab Vers 31 - "was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, habt ihr mir getan" - geht es nicht anders, als den Menschen Mensch zu sein, und zwar aus der Liebe Gottes zu mir heraus.

In Elstal traf ich auch auf liebe Freunde und wohnte bei tollen Menschen. Lea und Wencke gilt mein herzlicher Dank für ihre Gastfreundschaft. Genauso toll, wie Freunde zu haben, mit denen man Alltag leben kann, ist es nämlich, Freunde zu haben, die einem ein Heimatgefühl geben können. Ich habe die Zeit sehr genossen.

Nun hat der Alltag mich wieder und ich muss/ darf mich auf das Bibelgespräch, den Gemeindeunterricht und den kommenden Sonntagsgottesdienst vorbereiten, bei dem ich diesmal die Moderation übernehme - es predigt Volker Bohle, von der EBM. Darauf freue ich mich schon sehr - vor allem auf unsere Begegnung...